Solidarität mit Rettungskräften: Malteser unterstützen hessische Aktion "Schutzschleife"

So sieht das offizielle Plakat zur Kampagne „Respekt für Einsatzkräfte“ aus. Rechts im Bild: Tim Kastenholz vom Malteser Hilfsdienst, das Gesicht der Kampagne für den Rettungsdienst. Foto: Hessisches Innenministerium
Patrick Tapp, Beauftrager der Malteser in Hessen (rechts), vertrat Mitte Oktober die Hilfsorganisationen in Hessen bei der Präsentation der neuen Schutzschleife auf dem Schlossplatz in Wiesbaden. Foto: Hessisches Innenministerium

Im Oktober nahmen Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Innenminister Peter Beuth an einer Solidaritätsaktion für Einsatzkräfte teil. Die Aktion in Wiesbaden gehörte zur Kampagne „Respekt für Einsatzkräfte“, auch bekannt unter „Schutzschleife Hessen“, mit dem Ziel, für mehr Anerkennung für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in der Bevölkerung zu werben. Mit unter den Gästen war auch Patrick Tapp, Beauftragter der Malteser in Hessen.

Denn auch der Malteser Hilfsdienst begrüßt die Kampagne und unterstützt sie: Tim Kastenholz, Rettungssanitäter bei den Maltesern im Rheingau, repräsentiert als „Gesicht des Rettungsdienstes“ die Frauen und Männer in Hessen, die bei medizinischen Notfällen vor Ort ihr Bestes geben, um Leben zu retten.

Tim Kastenholz (23), lebt in Geisenheim und hat ein ausgefülltes Leben. Anders formuliert: Langeweile kennt er nicht. In seinem Hauptberuf ist Kastenholz beim Malteser Hilfsdienst angestellt. „Ich arbeite primär auf der Rettungswache in Eltville, werde aber, wenn dort Personal benötigt wird, auch auf den Rettungswachen in Winkel und Wiesbaden eingesetzt“, erklärt der ausgebildete Rettungssanitäter. Berufsbegleitend studiert Kastenholz seit Oktober 2021 Logistikmanagement im Bachelor-Studiengang an einer Fernhochschule. Nach seinem Studium möchte er im Bereich Rettungsdienst „und oder“ Katastrophenschutz bleiben, eine Managementaufgabe kann er sich vorstellen. „Ich hoffe, durch mein allgemeines Studium und ein breites Rundumwissen sowie meine jahrelange Erfahrung aus der Praxis im Katastrophenschutz und Rettungsdienst gut für diesen Bereich vorbereitet zu sein. Meiner Meinung nach ist gerade im Rettungsdienst und Katastrophenschutz ein gewisser ‚Rundumblick‘ wichtig, um die Herausforderungen und Aufgaben bewältigen zu können.“

Hauptberuflich und im Ehrenamt tätig für die Malteser im Rheingau

Den Malteser Hilfsdienst kennt Tim Kastenholz nicht erst durch seine hauptberufliche Ausbildung. Bereits seit 2018 ist er ehrenamtlich für die Hilfsorganisation im Einsatz. „Einige meiner Freunde waren bereits ehrenamtlich bei den Maltesern aktiv und ich wollte mich sozial engagieren“, erklärt Kastenholz seine Motivation. Angefangen hat Kastenholz als ehrenamtlicher Helfer, zunächst galt es, die Grundausbildung zu absolvieren, die für jeden und jede Helfende beim Malteser Hilfsdienst ansteht. „Ich hatte schon immer den Drang, anderen Menschen zu helfen“, sagt Kastenholz. „Anfangs hatte ich keine konkrete Vorstellung, wie ich das genau machen möchte. Durch einen Freund bin ich damals zu den Maltesern gekommen. Ich bin direkt herzlichst aufgenommen worden und konnte mir alles in Ruhe anschauen.  Dass das für mich genau der richtige Weg ist, um Menschen zu helfen, habe ich schnell festgestellt.“ Er habe begonnen, Fortbildungen und Ausbildungen bei den Maltesern zu besuchen – angefangen von wöchentlichen Ausbildungsabenden über die Helfergrundausbildung, die erste medizinische Qualifikation, dem Einsatzsanitäter bis hin zur aktuellen taktischen Qualifikation, dem Gruppenführer. „Je mehr ich eingebunden wurde und je mehr Verantwortung ich übernehmen konnte, desto mehr Freude hatte ich an meinem Ehrenamt“, beschreibt Kastenholz seinen Weg.

Beginn der Covid-19-Pandemie war Wendepunkt im Leben

Eigentlich hatte Kastenholz nach seinem Abitur ein Maschinenbaustudium mit Berufsziel Wirtschaftsingenieur aufgenommen. Mit Beginn der Pandemie jedoch brach er sein Studium ab, um seiner Leidenschaft, Menschen zu helfen, nachzugehen, wie er sagt. „Ich war damals ehrenamtlich Teil des Krisenstabs der Malteser im Katastrophenschutz und haben in der Logistik mit angepackt.“ Er habe mitgeholfen, innerhalb von fünf Tagen einen leeren Lagerraum in ein funktionsfähiges Lager zu verwandeln, „mit kompletter Erfassung der Artikel, die pandemiebedingt in kürzester Zeit im Katastrophenschutz und Rettungsdienst benötigt wurden.“ Damit war neben der Hilfe am Menschen eine zweite Leidenschaft geboren: Logistik.

Bei der Frage, ob ihn sein ehrenamtlicher Einsatz neben Hauptberuf und Studium nicht manchmal überfordere, schmunzelt Tim Kastenholz. „Natürlich bleibt mir nicht mehr viel Freizeit, aber dadurch, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, mein Studium in meinen Alltag integrieren kann, im Ehrenamt Zeit mit Freunden verbringe und ich als Ausgleich Tennis spiele, komme ich damit sehr gut zurecht.“ Und auch für Freunde außerhalb der „Malteser-Welt“ findet er noch Zeit. „Natürlich erfordert das alles viel Disziplin. Solange man sich aber organisiert und einen Freundeskreis hat, der all das und spontane Änderungen akzeptiert, ist es genau das Leben, wie ich es mir im Moment wünsche“, freut sich der 23-Jährige. „All das, was ich in den letzten Jahren erlebt, gelernt und gearbeitet habe, hat mich in meiner persönlichen Entwicklung sehr weit gebracht.“

Kontakt für ehrenamtlich Interessierte: Norbert Häger, Referent Katastrophenschutz, Malteser Hilfsdienst e.V., Telefon: 06723/681203, E-Mail: Norbert.Haeger@malteser.org.

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Tim Kastenholz, Gesicht des Rettungsdienstes Hessen der Kampagne „Respekt für Einsatzkräfte“, Hessisches Ministerium des Innern und für Sport